Warum Schulmusicals? Warum Musical für die Schule?

(Hansi Fuchs - Lehrer an der Robert-Koch-Realschule, Stuttgart-Vaihingen)

Test

Als ich 1993, nach einigen Jahren als aktiver Musiker, meinen Lehrberuf  antrat, wollte ich zuerst die “Möglichkeiten” an meiner neuen Wirkungsstätte kennenlernen. Schnell wurde mir klar, dass ich nichts mit Instrumenten machen wollte (es gab damals fast keine Schüler, die ein Instrument lernten), andererseits wollte ich aber etwas auf die “Bühne bringen”. Und man sollte dafür auch Eintritt bezahlen (denn nur dann ist es ja auch “etwas wert”).
Eine Geschichte mit Musik sollte es sein, - ein Musical also. Jedoch hatte ich bisher weder Erfahrung mit Musicals noch mit Theater. Also fing ich völlig naiv an ein eigenes Musical für meine erste Truppe (20 Schüler) zu schreiben. Nun, in der Zwischenzeit haben die Schüler und besonders ich viel hinzugelernt, so dass es sich mittlerweile an unserer Schule zu einer festen Tradition entwickelt hat, am Ende eines jeden Schuljahres ein abendfüllendes Musical auf die Bühne zu bringen.
Seit 2002 schließlich werden meine Stücke von Schulen, Jugendchören und anderen Institutionen im gesamten deutschsprachigen Raum aufgeführt. Manche Schule hat schon beinahe alle meine Stücke durch.
War Musical in der Schule vor 10 Jahren noch eine relativ exotische Angelegenheit, hat sich dies mittlerweile zu einem breiten Trend entwickelt. Durch die sich wandelnden Anforderungen an die Schulen von heute, wird immer mehr erkannt, welche positive Rolle eine solche projektartige Arbeit im Schulleben spielen kann.

Warum schreibe ich die Musicals selbst?
Als ich anfing Stücke zu suchen, fand ich leider keines, das mir geeignet erschien. Ich suchte Geschichten, die mit der Erfahrungswelt meiner Schüler zu tun haben, die ihnen helfen ihren Platz in der Welt zu finden. Stoffe, die nicht mit erhobenem Zeigefinger Pädagogik betreiben. Aber vor allem  wollte ich Stücke, die sowohl mich als auch die Schüler musikalisch ansprachen. So fing ich an meine eigenen Musicals zu schreiben.

Diese Punkte sind mir dabei wichtig:

  • Die Musik sollte eingängig sein (was immer das auch heißt)
  • Vorsicht mit der Tonhöhe, also Mädchen bis D`` und Jungs bis D´ (Ausnahmen möglich)
  • Wenn möglich, einfach einzuübende, mehrstimmige Chorpartien
  • Zeitgemäßes Erscheinungsbild (Musik, Stoff etc.), ohne sich anzubiedern
  • Komplette Integration von Gesang, Schauspiel und Tanz